Am Anfang der neuen Saison, deren Vorbereitung mit dem Schulbeginn im Herbst einsetzt, das große Staunen: Tatsächlich weit über 20 Schüler, die Lust hatten sich dem Wagnis zu unterwerfen, für meist fremde Menschen, v.a. Kinder, an fünf Wochenenden zwischen Ostern und Pfingsten Theater zu spielen. Genau genommen waren es dann 23 (vowiegend) Schülerinnen, nahezu alle neu auf den viel gerühmten "Brettern, die die Welt bedeuten", d.h. das erste Mal dabei.
Dennoch haben wir es wieder gewagt, das Stück nach einer Vorlage selbst zu verfassen. Cornelia Funkes erst im Jahr 2000 erschienener Jugendroman "Herr der Diebe" lieferte die Motive: Eine Kinderbande, die in Venedigin einem still gelegten Kino lebt, ein Mädchen, das sich als der Herr der Diebe ausgibt und die anderen anführt, der Karneval Venedigs mit seinen Masken, die Welt der Erwachsenen, die für die Kinder oft kein rechtes Zuhause bereithält, und ein etwas schrulliger Detektiv, der nicht nur mit Verstand aller Welten herumstolpert. Das waren die Essenzen der Handlung, die von Entdeckungen und Entlarvungen bestimmt war.
Ein Cocktail, gewürzt mit humorvollen, kommentierenden Elementen aus Comedy, Song und Clownereien. Eine Mixtur, die offenbar ankam, denn das Publikum zollte dem Stück stets lang andauernden Applaus, störte sich offenbar wenig an dem scheinbar offenen Schluss, der ihm diesmal an Stelle des sonst üblichen Freudentanzes zugemutet wurde. Beklatschte auch tapfer den Abschlussgesang über die Vorzüge einer guten Freundschaft, die über alle Schwierigkeiten hinweghilft. Die Reprise eines der Lieder aus dem Stück, die erstmals unser ehemaliger Mitspieler Matthias Müller beisteuerte.
Ein besonderes Kompliment den Spielern. In wirklich gemeinsamer Anstrengung entwickelten sie mit Ideen und Kritik, mit Improvisationstalent und Ausdauer das Stück. Das bedeutete lange Diskussionen, harte Kompromisse, aber auch das stolze Gefühl der eigenen Stärke. In Stunden voll Speilen und Körperarbeit, in langen Tagen auf dem Volkersbergvor Weihnachten und in geduldigen Wochen zwischen Weihnachten und Ostern wuchs die Truppe, die anfangs aus weniger "Alten" und mehr "Neuen'" bestand zu einer Theater-K-Mannschaft zusammen.
Die scheinbar so Erfahrenen durften miterleben, wie mit der Praxis die schauspielerischen Talente der scheinbar so Unerfahrenen imme rmehr zum Vorschein kamen. Ein echter Härtetest waren die mit Malarbeiten und Proben ausgefüllten Tage der Osterferien und die ersten Aufführungen. Verschiedene Nerven lagen ziemlich blank. Vielleicht sollte man das nicht verraten, aber bis zur letzten (!) Aufführung gab es Umstellungen und Verbesserungen, Kürzungen und neue Detaisl im Bühnenbild - und das nicht, weil uns dauernd neue Pannen passiert wären. Gott sei Dank blieben wir vor Unfällen verschont.
Besetzung:
Prosper
Bo
Wespe
Mosca
Ricarda
Victor Geets
Tante
Mutter
Scipia/Der Herr der Diebe
Barbaretta
Commentatores
Matthias Berthold
Fabian Pfannes
Eva Müller
Veronika Schmitt
Anne Bader
Janina Feustel
Marlene Brand
Kerstin Baumann
Stefanie Lazarek
Hannah Geiger
Jens Gärtner
Christian Römmelt
Katharina Lindner
Julia Streng
Lisa Volkmann
Ines Unkelbach
Saskia Dittrich
Lisa Röske
Marina Barbir
Judith Busch
Brigitte Bandorf
Sarah Feser-Steiner
Magdalena Reuter
Katharina von Schultzendorff